Am gestrigen Donnerstagnachmittag, dem 23.05.2019, tötete ein Lkw-Fahrer einen 54-jährigen Radfahrer auf der Stauffenbergallee. In Trauer um den Verstorbenen wurde heute Dresdens Ghostbike #8 aufgestellt.
Gegen 14:30 Uhr fuhr der 54-Jährige auf dem Rad vorfahrtberechtigt auf der Stauffenbergallee in Richtung Waldschlößchenbrücke und wollte die Rudolf-Leonhard-Straße passieren, als aus dieser ein 47-Jähriger mit dem Lkw in die Stauffenbergallee einfuhr und den Radfahrer erfasste. Der Mann starb noch am Unfallort.
Dies ist bereits der dritte in dieser Woche durch Lkw-Fahrer getötete Radfahrer in Deutschland. Erst am Vortag tötete in Leipzig ein Lkw-Fahrer beim Abbiegen eine Radfahrerin auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg. Am Montag starb ein 11-jähriger Junge auf seinem Fahrrad in München, nachdem ein Lkw-Fahrer ihn, ebenfalls beim Abbiegen, auf dem Radweg überrollt hatte.
Zum Thema Lkws in Städten stellt Richard Bügel von der Initiative „Ghostbikes in Dresden“ fest:
„Lkws machen nur 4 % des Verkehrs aus, sind aber an 58 % der Radunfälle beteiligt: Dies und die zahlreichen Abbiegeunfälle auch in Dresden zeigen, dass es mit Lkws in Städten nicht so weiter gehen kann.
Ein „Übersehen“ beim Abbiegen ist vermeidbar. Doch dazu gehören übersichtliche, sicher geführte Kreuzungsverhältnisse ebenso wie eine sinnvolle Ausstattung von Lkws und Speditionspersonal. Heruntergezogene Fenster, Abbiegeassistenten oder Fahren im Stadtverkehr nur mit Beifahrer*in – es gibt viele Ideen, solche oder andere Unfälle mit Lkws zu verhindern.
Hören wir auf, nur ohnmächtig zuzuschauen. Für eine Stadt ohne Verkehrstote gibt es viel zu tun, fangen wir endlich an!“
Mahnwache um 16:30 Uhr
Für heute Nachmittag, den 24.05.2019, um 16:30 Uhr ist eine Mahnwache in Trauer um den getöteten Radfahrer am Ghostbike angezeigt. Wir laden ein, dem Gedenken an Dresdens ersten 2019 im Straßenverkehr tödlich verletzten Radfahrer beizuwohnen.
Verkehrswende-Demo im Anschluss
Anschließend findet ab 17:00 Uhr an der Schauburg eine Demonstration der Initiative „Königsbrücker muss leben!“ gegen den vierspurigen Ausbau der Königsbrücker Straße statt. Gefordert wird eine an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort und nicht am Kfz-Durchgangsverkehr orientierte Sanierung der Königsbrücker Straße. Darüber hinaus soll im Rahmen einer grundlegenden Verkehrswende in den Städten wieder die Aufenthaltsqualität und vor allem Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen in den Fokus rücken und nicht mehr nur dem motorisierten Individualverkehr die höchste Priorität um jeden Peis eingeräumt werden.
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